Demonstration von Fans und Stadtteilinitaitiven am 28.04.2013

ESSO-Häuser sind überall. Keine Zwangsräumungen, kein Abriss. Wohnraum ist keine Ware!

Pressmitteilung des Bündnis "ESSO-Häuser bleiben!"

24.04.2013

60 Stadtteilgruppen, Projekte und Fanclubs des FC St. Pauli rufen mittlerweile zu einer großen Solidaritätsdemo für den Erhalt der Esso-Häuser auf. Die Demonstration beginnt um 15:30 Uhr im Anschluss an das Heimspiel gegen Hertha und führt zum Spielbudenplatz und den Esso-Häusern. Dazu Oxana Smakova von der Initiative ESSO-Häuser: „Wir sind begeistert welch große Solidarität wir aus dem Stadtteil erfahren. Das breite Bündnis macht aber auch deutlich, dass es hier nicht nur um die ESSO-Häuser geht, sondern um die Entwicklung eines ganzen Stadtteils.“

Aus der ursprünglichen Idee einer kleineren Aktion, dem “VERSTÄRKUNG! Megafonchor“, ist in kurzer Zeit, durch die Unterstützung von Fans und politischen Initiativen, eine starke Solidaritätsbewegung geworden, der sich immer mehr Gruppen aus unterschiedlichen Spektren anschließen. „Am 28.4. werden wir gemeinsam deutlich unseren Protest auf die Straße tragen. Wir wehren uns gegen eine kapitalistische Stadtentwicklungspolitik, die Wohnraum zu einer Ware macht“, so Florentin von der Kampagne Flora bleibt unverträglich. Paupi vom Fanclubsprecherrat St. Pauli erklärt dazu: „Die Kommerzialisierung des Vereins und des Stadtteils sind zwei Seiten einer Medaille. Deswegen beteiligen wir uns an der Demonstration 28.4. und auch bei weiteren Aktionen.“
Doch nicht nur in den ESSO-Häusern ist Wohn- und Gewerberaum bedroht. Die Ergebnisse dieser verfehlten Stadtentwicklungspolitik zeigen sich an vielen Orten in der Stadt, aktuell auch in der Breite Straße. Dort soll bestehender Wohnraum abgerissen werden, um teure Wohnungen als Investitionsobjekt zu schaffen. „Der Abrissideologie zur Realisierung privatwirtschaftlicher Profite, muss dringend Einhalt geboten werden. Bei den ESSO-Häuser, in der Breite Straße und auch überall sonst“, so Beatrix Lorenz von der Notgemeinschaft Breite Straße.
Das Viertel ist kein Standort des Unternehmens Hamburg im Konkurrenzkampf der Metropolregionen. St. Pauli ist und bleibt stattdessen ein Stadtteil voller sozialer Widersprüche, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen arbeiten und leben, aber auch ihre Solidarität zum Ausdruck bringen.
Der Erhalt der Häuser ist für uns keine Frage von Wirtschaftlichkeitsberechnungen, sondern eine Politische. Es muss Schluss sein mit der Verdrängung ärmerer und marginalisierter Bevölkerung. Wir wollen mit der Demonstration den Protest verstärken und mit vielen Stimmen unüberhörbar deutlich machen, dass wir eine Räumung und einen Abriss der Esso-Häuser nicht hinnehmen werden. Dafür haben wir noch viele Überraschungen parat.


Die aktuelle Liste der UnterstützerInnen findet sich »»hier

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