Instandsetzung jetzt!
Stellungnahme der Initiative ESSO Häuser zur Anordnung des Bezirksamt Hamburg Mitte
20.02.2013
Gestern ist bekannt geworden, dass die Tragfähigkeit einiger Balkone der ESSO-Häuser nicht mehr gewährleistet ist. Die Balkone sind daraufhin gesperrt worden. Diese Tatsache zeigt erneut, wie fahrlässig die Bayerische Hausbau mit den 2009 erworbenen ESSO-Häusern umgeht.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Verfall der Häuser bewusst in Kauf genommen wird, um durch Abriss und Verdreifachung der Bruttogeschoßfläche den Profit des Immobilienunternehmens zu maximieren. Die Lebensqualität und Sicherheit der MieterInnen werden mit diesem Vorgehen aufs Spiel gesetzt. „Wir haben es satt, dass die Eigentümer dieser Häuser seit Jahren ihrer Instandhaltungspflicht nicht nachkommen. Wir zahlen hier regelmäßig unsere Miete und haben ein Recht darauf, dass unsere Wohnungen und die Häuser instand gehalten werden. Wir fordern die Bayerischen Hausbau auf, jetzt und sofort ihrer Instandhaltungspflicht nachzukommen. In dieser Forderung werden wir nun auch von offizieller Seite durch die Bauprüfabteilung des Bezirksamts Hamburg Mitte bestätigt“, so Julia Priani von der Initiative ESSO-Häuser.
Vor fast vier Jahren hat die Bayerische Hausbau das Ensemble an der Reeperbahn erworben. Passiert ist seitdem so gut wie nichts. Obwohl von Anfang an klar war, dass es einen Sanierungsstau und Handlungsbedarf gab, scheint der „Premium-Investor“ Bayerische Hausbau außer einem notdürftigen Flickwerk (siehe unsere Pressemitteilung „Eigentor oder ernsthaft ernst gemeint? „Bretterbude“ für Mieter_innen!“ vom 25.04.2012) nichts an den Häusern machen zu wollen.
Gleichwohl warnt die Initiative vor falschen Rückschlüssen vom Zustand der Balkone auf die Standfestigkeit der Häuser. Dies wäre unseriös. Dazu Volker Schmidt von der Architekturwerkstatt: „Wenn man mit wachsamen Auge z.B. durch Eppendorf spaziert, erkennt man, dass unglaubliche viele Balkone von Gründerzeitgebäuden saniert werden, ohne dass die Substanz der Gebäude an sich in Frage gestellt wird.“ Er berät die Initiative seit längerem in architektonischen Fachfragen. Zum Zustand der Häuser wird das aktuell in Auftrag gegeben Gutachten eine Klärung bringen.
Download der Pressemitteilung als pdf
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