ESSO-Häuser: Zweifel an Abrissgenehmigung
Warum veröffentlicht der Bezirk nicht die Ergebnisse aller statischen Untersuchungen?
28.01.2014
„Bis heute hält der Bezirk die Belege darüber zurück, was Ursache und Auswirkungen der Erschütterungen gewesen sein könnte und in welchem Zustand die ESSO-Häuser nach der Erschütterung wirklich sind“, stellt Oxana Smakova von der Initiative ESSO-Häuser fest. „Damit bleibt undurchsichtig, ob die Evakuierung unausweichlich war und der Abriss wirklich zwangsläufig ist.“ Solange sich der Bezirk bedeckt halte, seien, so Smakova, die Zweifel an den Behauptungen von Bezirksbürgermeister Andy Grote und der Bayerischen Hausbau nicht ausgeräumt: „Wir fordern den Bezirk deshalb auf, die Ergebnisse der Untersuchungen unverzüglich offenzulegen.“ Die Öffentlichkeit, nicht nur in St. Pauli, habe ein Recht darauf, die Grundlagen von Verwaltungshandeln zu erfahren. „Wer Transparenz verweigert, schürt Zweifel und handelt gegen Allgemeininteressen.“
Die Evakuierung der ESSO-Häuser in der Nacht auf den 15. Dezember 2013 war ein dramatischer Eingriff in das Leben der über 80 Mietparteien und Gewerbetreibenden der Häuser an der Reeperbahn. Durch zahlreiche Auflagen und Handlungen hatte der Bezirk das Bild vermittelt, die Häuser stünden kurz vor einem unkontrollierten Einsturz.
Die Initiative ESSO-Häuser, fordert den Bezirk auf, der Öffentlichkeit Antworten auf folgende Fragen zu geben und dafür Belege zu liefern:
„Expert_innen haben uns darauf hingewiesen, dass die oben benannten Schritte hätten eingeleitet werden müssen, wenn eine akute Einsturzgefahr bestanden hätte. Wir fragen uns, warum dies nicht geschehen ist: Hat der Bezirk die Lage bei der Evakuierung falsch eingeschätzt, erfüllt er seinen Pflichten nicht oder ist die Situation doch ganz anders, als Bezirk und Bayerische Hausbau uns glauben machen wollen?“ fasst Christiane Krenkler von der Initiative ESSO-Häuser zusammen.
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